Eine Familie
Wir, Nathalie, Patrick und unsere gemeinsame Tochter Lyn. Normalerweise wohnen wir in Basel doch seit dem 21. November sind wir in Australien unterwegs.
Wir wagen das Abenteuer unseres Lebens!

Noch immer sind wir in Cairns und geniessen unser Appartment. Doch auch dieses Wochenende machten wir einen Ausflug.
Nachdem wir heute morgen zuerst den Geburtstag von Lyn mit Geschenken, Kuchen, Kerzli und Deko in unserem Appartment gefeiert hatten, fuhren wir zu Katja und Stu um sie abzuholen.
Als erstes fuhren wir ins 70 km entfernte und nördlich von Cairns liegende Port Douglas, welches ebenfalls direkt am Meer liegt. Bei Kaffe und einem weiteren Geburtstagskuchen sangen wir hier am Strand nochmals für Lyn Happy Birthday.

Dann hatten wir nochmals ca. 35 km zu fahren bis wir bei in Wonga Beach eintrafen, wo ich für Katja und mich eine Reit-Tour beucht hatte. 2 1/2 Stunden Ritt duch Regenwald und am Beach, dies hörte sich super an und wir freuten uns darauf. Alles hier war sauber und die Pferde machten einen gut gepflegten Eindruck. Nachdem wir Helme und Reit-Boots gefasst hatten bekam jede von uns ihr Pferd zugeteilt. Meines hiess Maggie und das von Katja Jazz. Insgesamt waren wir 7 "Kunden" und zwei Begleiterinnen. Da aber alle ausser Katja und mir keine Reiterfahrung hatten gestaltete sich bereits das Verlassen des Hofes als schwieriges Unterfangen, und bis wir dann endlich dort wegkamen verging sicher eine halbe Stunde, wo Katja und ich warten mussten. Dann ging der Ritt durch den Regenwald und etwa nach einer weiteren halben Stunde gelangten wir an den wunderschönen Strand.
Hier erwarteten uns Stu, Pat und Lyn, hatten schon gedacht wir kämen gar nicht mehr.

Nach Trinkpause und weiteren Erklärungen ging es zuerst weiter im Schritttempo bis dann endlich wenigstens ein wenig Trab möglich war. Nach einem weiteren Stopp konnten Katja und ich dann endlich Galoppieren, jedoch insgesamt nur etwa 1 Minute, dann war der Spuk schon wieder vorbei und nach einer Fotopause, die auch schleppend voranging machte sich der ganz Trupp auf den Rückweg durch den Regenwald.
Die Umgebung war zwar sehr schön, doch das Ganze war extrem langsam und mit viel Warterei verbunden, was es zu einer Enttäuschung machte und die 125 AUD mit Sicherheit nicht wert war, denn wirklich geritten sind wir höchstens 1 1/2 Stunden, die restliche Zeit verbrachten wir mit Pause machen und Warten.

So fuhren wir dann um etwa 17.30 Uhr wieder von hier los Richtung Tablelands wo wir uns in Yungaburra in Nicks Italian and Swiss Restaurant eine super feine Pizza gönnten.
Anschliessend fuhren wir zur Farm wo früher Stus Grosseltern gelebt hatten, und übernachteten hier.
Heute Sonntag klingelte unser Wecker bereits um 5.30 Uhr. Noch vor Sonnenaufgang wollten wir auf dem See sein an den Farm angrenzt. Hier kann man nämlich, wenn man Glück hat, Schnablatiere beobachten. Eine Gelegenheit welche man normalerweise kaum hat. Somit machten wir das kleine Boot an unserem Auto fest und fuhren den Hang hinunter. Katja und ich machten es uns bereits hier im Boot bequem, denn wer fährt schon mit einem Boot auf einer Wiese bis zum See.
Unter angekommen stiegen alle ins Boot ein und Katja und Stu ruderten so leise wie möglich in die Richtung wo die Schnabeltiere sein könnten. Wir mussten natürlich alle ruhig sein, was für Lyn ein nicht allzu leichtes Unterfangen war, aber sie hat es gut gemacht. Die Stimmung auf dem See mit den morgendlichen Nebelschleiern und der langsam aufgehenden Sonne war atemberaubend und wir mussten auch nicht lange warten bis wir das erste Schnabeltier im Wasser sahen. Man erkennt sie an ihrem entenähnlichen Schnabel. Sie sind extrem scheu, und sobald sei einem bemerken tauchen sie unter. Wir konnten insgesamt 6 Schnabeltiere sehen, was schon bemerkenswert war.

Als die Sonne dann ganz aufgegangen war machten wir uns auf die Rückfahrt und genossen auf der Farm bei Kaffe und Frühstück die frühen Morgenstunden.
Nach diesem einmaligen Erlebnis packten wir wieder unsere Siebensachen zusammen und fuhren los. Via Dimbulah fuhren wir nach Mount Mulligan.
Mount Mulligan war von 1910 bis 1957 eine Kohlen-Minenstadt im nördlichen Queensland. Die Chillagoe Eisenbahn verband Mount Mulligan mit Dimbulah.
Im September 1921 kamen bei einer gewaltigen Untergrundexplosion alle 75 Minenarbeiter ums Leben. Die Mine wurde geschlossen, wurde aber 1923 wieder eröffnet und die Produktion wurde bis 1957 fortgeführt, als sie aufgrund der mangelnden Kohlenachfrage endgültig geschlossen wurde.

Durchs Hinterland fuhren wir weiter bis wir nach etwa 60 km auf die Peninsula Developmental Rd kamen. Auf dieser nun wieder geteerten Strasse fuhren wir 42 km nach Norden wo wir zum Abzweiger nach Maytown kamen. Da wir etwas spät dran waren fuhren wir noch soweit bis wir einen schönen Übernachtungsplatz auf einer Anhöhe gefunden hatten. Die Aussicht war atemberaubend.
Hier stellten wir unsere Zelte auf und genossen nochmals ein Raclette im Busch.
Da wir alle ziemlich k.o. waren gingen wir früh schlafen.
Heute Montagmorgen ging die Fahrt weiter bis nach Maytwon, welches wir nach etwa 1 Stunde erreichten. Für Pat und mich verband der Besuch hier in Maytown mit vielen Erinnerungen. War doch hier in der Nähe der Schauplatz wo wir 2004 einen verirrten Australier im Busch fanden, der schon 3 Tage und Nächte ohne Wasser und Nahrung zu Fuss unterwegs war, nachdem er eine Panne mit seinem Fahrzeug hatte (die Geschichte dazu findet ihr in unseren Berichten von 2004).

Alles hier sah auch nach 8 Jahren genauso aus wie damals. Nach dem obligaten Foto hiess es nun die 80 km auf der unbefestigten Strasse wieder zurück zur Peninsula Developmental Rd. und weiter Richtung Norden bis nach Lakeland, wo wir eine Verpflegungs-Pause machten. Mittlerweile war bereits 14 Uhr und wir hatten noch einige km vor uns.
Via Mount Mulligan Hwy fuhren wir bis nach Helenvale wo wir beim Lions Den Hotel, der urchigen Bar, welche wir bereits vor ein paar Wochen besucht hatten, einen Halt machten und uns ein Bier genehmigten.
45 km weiter südlich liegt Wuja Wujal, eine kleine Aborigines-Community, welches wir auch bereits vor ein paar Wochen auf der Fahrt ins Cape York passiert hatten.
Von hier aus startet der Creb Track, ein wunderschöner Track, welcher über viele Hügel mitten durch den Regenwald verläuft. Eigentlich wollten wir diesen an diesem Wochenende machen, doch leider war er kurzfristig geschlossen worden. Da es einige sehr steile Passagen hat und es hier in den letzten Tagen ein paar Mal geregnet hatte, wäre es zu gefährlich diesen zu befahren.
Da wir nun aber schon in Wujal Wujal waren, beschlossen wir nochmals zu dem grossen Wasserfall zu fahren, den man vom Parkplatz aus nach ca. 5 Min. zu Fuss erreichen kann. Auch hier sind die berühmten Krokodil-Warnschilder zu sehen, und man sollte hier nicht Baden gehen. Und siehe da, als wir fast beim Wasserfall angekommen waren, zeigten uns ein paar Aborigines-Kinder die hier am Fluss gespielt und geangelt hatten (nicht gerade ungefährlich), auf der anderen Seite des Flusses ein Krokodil. Dieses sonnte sich gemütlich auf einem grossen Stein und liess sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Es war etwa so um die zwei Meter lang, also ein stattliches Salzwasser-Krokodil mit dem nicht zu Spassen ist.

Nun war mir dann doch nicht mehr ganz so wohl auf der Sandbank direkt am Wasser zu stehen, denn keine Ahnung wieviele andere von dieser Sorte hier noch so rumschwammen.
Nach ein paar Fotos machten wir uns dann wieder auf den Weg zum Auto.
Nun war es bereits 17 Uhr und bis zur Fähre über den Daintree-River waren es noch 65 km. Wir fuhren also zuerst über die etwas holperige Bloomfieldriver-Brücke, welche sich nicht gerade in vertrauenswürdigstem Zustand befand und wir sogar um einige bereits gesperrte Teile herumfahren mussten. Kurz bevor es ganz dunkel war, d.h. so um 18.30 Uhr erreichten wir dann die Fähre über den Daintree-River.
Bevor wir um etwa 21.30 Uhr wieder in Cairns ankamen machten wir in Mossman noch einen Halt um etwas zu Abend zu essen.
Um 8.15 Uhr trafen wir heute morgen bei der Cairns Train-Station ein, wo wir Tickets für die Fahrt nach Kuranda gebucht hatten. Die Fahrt mit der historischen Eisenbahn von Cairns nach Kuranda dauerte 2 Stunden. Bei der Fahrt in gemütlichem Tempo durch den Regenwald hatte der Zug einiges an Höhenmetern, steilen Kurven und 15 Tunnels auf insgesamt 34 km zu bewältigen. Die Aussicht war zum Teil spektakulär und sehr eindrücklich. Da der Zug nicht voll ausgebucht war, hatten wir ein ganzes Abteil (8 Plätze) für uns allein, was natürlich sehr angenehm war.
Kuranda, mit seinen etwa 1700 Einwohnern, besteht hauptsächlich aus unzähligen Marktständen, wo man alles Mögliche an Souveniers kaufen kann, und liegt Mitten im tropischen Regenwald. Die 3 ½ Stunden hier vergingen wie im Fluge und um 14 Uhr sassen wir dann auch schon wieder im Zug zurück nach Cairns, wo wir um etwa 16 Uhr eintrafen.

Für heute hatten wir einen Schnorchel-Trip aufs Great Barrier Reef gebucht. Um 8 Uhr fuhren wir mit der Passions of Paradise, einem schönen modernen Katamaran, im Hafen von Cairns los. Die Fahrt bis zum ersten Schnorchel-Spot, Michaelmas Cay, dauerte etwa 90 Minuten. Nachdem wir alle unsere Wetsuits und Schnorchelausrüstung gefasst hatten ging es los. Mit einem Glas bottom-Boat wurden wir zur kleinen Insel gebracht. Von dort aus gelangten wir dann schnorchelnd wieder zur Passions of Paradise zurück. Wir sahen einige farbige Fische und Korallen. Da es recht frisch im Wasser war, hielt es Lyn nicht so lange beim Schnorcheln aus und ich ging mit ihr an Bord zurück. Nach etwa 2 ½ Stunden fuhren wir weiter zum Paradise Reef, unserem nächsten Schnorchel-Spot. Auf der Fahrt wurde ein reichhaltiges Lunch-Buffet mit warmen und kalten Speisen inkl. Prawns und frischen tropischen Früchten angeboten.
Wir waren froh uns während der Fahrt wieder etwas aufwärmen zu können, doch trotzdem kostete es ein wenig Überwindung wieder in die nassen Wetsuits einzusteigen als wir beim Paradise Reef ankamen. Doch es hatte sich gelohnt, denn wir sahen hunderte von wunderschönen farbigen Fischen in allen Grössen und zum Teil in ganzen Schwärmen. Auch waren die Korallen hier in sehr gutem Zustand und sehr schön. Lyn war sehr beeindruckt von dem was es hier alles zu sehen gab.
Um etwa 15 Uhr fuhren wir langsam wieder zurück in Richtung Cairns. Leider konnten wir mit dem Katamaran nicht Segeln, da etwas defekt war, also wurde auch auf der Rückfahrt der Motor benutzt.
Dafür hatten wir grosses Glück und sahen auf der Rückfahrt zwei Wale, die immer wieder in hohem Bogen aus und ins Wasser gesprungen waren. Dieses Schauspiel war schon sehr beeindruckend und wir waren ganz fasziniert.
Um etwa 17 Uhr lief unser Boot wieder im Hafen von Cairns ein. Wir verbrachten heute einen schönen und sehr abwechslungsreichen Tag mit viel Spass auf dem Great Barrier Reef und ich hoffe es wird noch ein wenig Sorge getragen zu diesem wunderschönen Naturweltwunder.

Dieses Wochenende stand uns ein Trip ins Outback bevor. Samstag um 14.30 Uhr holten wir mit unserem Auto Katja und Stu ab und fuhren via Kurranda und Mareeba, wo wir noch einen kurzen Kaffee-Stop einlegten, ins 210km entfernte Chillagoe, welches wir um etwa 18 Uhr erreichten. Chillagoe liegt westlich von Cairns im Innenland und ist mit seinen nur etwa 240 Einwohnern ein kleiner Ort, der hauptsächlich für die vielen Kalksteinhöhlen bekannt ist.
Nach der Fahrt hierher genehmigten wir uns im Chillagoe Hotel Motel Pub ein kühles Bier und freuten uns auf ein 7 AUD T-Bone Steak, welches gross angepriesen wurde. Doch leider wurde dann doch nichts aus unserem Steak der Koch war krank ;-((.
Also fuhren wir zum anderen Pub im Ort, und hier war dann der Koch zum Glück tatsächlich anwesend. Nachdem nun noch Mat (Stu’s Bruder) und Lisa eingetroffen waren assen wir hier zu Abend und machten uns dann nochmals auf die Fahrt. Wir hatten noch etwa 30 Minuten bis zu unserem Campspot zu fahren, welcher sich auf einem privaten Farmgelände, welche nur !!!! 2300 km2 gross ist, liegt. Im Dunkeln fuhren wir also über Stock und Stein hinter Mat her, der die Umgebung bestens kennt und auch den Campspot, welcher wunderschön unter Bäumen an einem Fluss lag, für uns alle bereits hergerichtet hatte.

Nachdem wir noch die Gemütlichkeit am Lagerfeuer genossen hatten und Pat wieder einmal ein Brot gebacken hat, legten wir uns Schlafen - nach nunmehr 3 Wochen in einem normalen Bett nun wieder einmal auf der harten Matratze im Zelt.
Nach einer erholsamen Nacht, mit all den Geräuschen des Outbacks, war das Lagerfeuer am Morgen bereits wieder am Brennen. Es gab Kaffe, Eier, Speck und natürlich frisches Brot.
Dann fuhren wir los um das Gelände der Farm zu erkunden. Nach einigen holprigen Tracks kamen wir wieder zum Walsh River, an dem auch unser Lager war und überquerten Diesen. Ein nicht ganz einfaches Unterfangen, da es zum Teil grosse Felsplatten und Löcher mitten drin hatte. Anschliessend fuhren wir nochmals etwa 25 Minuten bis wir zu einer kleinen warmen Quelle kamen, wo man gut sehen konnte wie das Wasser zum Boden heraussprudelte. Zum Baden wäre das Wasser einerseits fast zu warm gewesen und andererseits wäre die Quelle auch etwas klein für uns alle gewesen. Also fuhren wir wieder zurück zum Fluss wo wir ein gemütliches Mittagessen mit anschliessendem Bad genossen.

Nun war bereits 14 Uhr und wir mussten noch unser Abendessen für heute „suchen“. Auf dem Menüplan stand nämlich Känguru, welches Mat für uns erlegen wollte. Wir fuhren also durch das riesige Gelände und hielten Ausschau. Doch wie es so ist, wenn man ein Känguru sucht sieht man sicher keines. Wir trafen zwar auf einige Wallabys, doch diese sind geschützt und dürfen nicht gejagt werden.
Mittlerweile war nun schon kurz vor 16 Uhr und die Zeit wurde langsam knapp, denn das Känguru-Fleisch schmeckt am besten, wenn es einige Stunden über dem Feuer kocht. Wir hatten die Hoffnung auf ein leckeres Abendessen schon fast aufgegeben, als Mat plötzlich anhielt und ausstieg und wir kurz darauf einen Schuss hörten. Dieser kam, zumindest für uns im hinteren Auto, etwas unvorbereitet und ich bin schon ein wenig erschrocken.

Auch war der Gedanke, dass wir nun ein – wie Lyn immer wieder betonte – schönes und knuddeliges Tier getötet hatten, schon ein wenig befremdlich. Auch wenn wir ja nicht selber geschossen hatten, gehörten wir ja mit zu den Auftraggebern. Eine spezielle Erfahrung und irgendwie fühlte ich mich dann doch etwas „schuldig“. Doch nichts desto trotz, wir sind ja keine Vegetarier und ich mache mir ja sonst beim Fleischessen auch keine Gedanken. Bevor ich nun wie die Anderen auch zum Tatort schreiten konnte, musste ich erst mal Lyn ein wenig beruhigen. Sie war nun doch ziemlich schockiert und den Tränen nahe obwohl wir sie so gut wie möglich darauf vorbereitet hatten. Auch als ich ihr erklärte, wenn sie ihre geliebten Chicken-Nuggets von Mc Donald’s esse, müsse ja dafür auch ein Tier sein Leben lassen, konnte sie nicht einsehen weshalb es denn gerade ein Känguru sein musste. Irgendwie hatte sie die Idee, dass die Tiere, deren Fleisch wir sonst essen schon vor hunderten vor Jahren erlegt worden waren und wir sozusagen nichts dafür konnten (keine Ahnung wie sie auf solch eine Idee kam). Nach ein paar Minuten hatte sie sich dann soweit beruhigt und wollte das tote Känguru sogar anschauen gehen. Da Mat das Tier mit nur einem, aber gezieltem, Schuss erlegt hatte war der Anblick nicht so schlimm. Doch nach einem kurzen Blick auf das Känguru wollte sie dann doch lieber wieder ins Auto zurück.
Nun musste ja das Fleisch irgendwie in das Auto, resp. den Eiskasten. Das Känguru wurde an den Hinterläufen an einem Baum aufgehängt und Mat machte sich daran das tote Tier zu zerlegen. Mit gekonnten Handgriffen wurde das Känguru auseinandergenommen und das Fleisch, welches für unser Abendessen bestimmt war in Beutel abgefüllt. Ich gebe zu, ich habe mich nicht gerade in die erste Reihe vorgedrängt, und bei gewissen Handgriffen habe ich dann diskret weggeschaut, doch war es schlussendlich ein interessantes Erlebnis dies mitanzusehen.

In der Zwischenzeit hat sich Steve, der Besitzer der Farm, noch zu uns gesellt und nachdem das Fleisch in Mat’s Kühlschrank verstaut war, uns noch einen kleinen See in einer ehemaligen Kupfermine gezeigt.
Nun war es bereits etwa 17 Uhr und wir mussten uns langsam sputen um zu unserem Campspot zu kommen. Steve hat uns noch angeboten, falls wir Lust hätten, morgen zu ihm auf die Farm zu kommen und zuzusehen wie sie den Kälbern die Brandzeichen machen und die jungen Rinder kastrieren – also noch ein Abenteuer!
Beim Campspot angekommen wurde als erstes das Kängurufleisch zubereitet und mit viel Gemüse, Wein und ein wenig Mehl im Camp-Oven in das Feuer gestellt. Da wir uns nun ja noch ein wenig gedulden mussten, machten wir uns zur Feier des Tages als Vorspeise ein Raclette. Ich würde sagen, das war sicher eines der besten Raclettes die ich bis dahin gegessen hatte. Nicht eigentlich wegen dem Käse, der war eher mittelmässig, sondern eher wegen dem ganzen Rundherum und dem kleinen Heimatgefühl dass sich dazuschlich. Ich meine wer kommt schon in den Genuss eines Raclettes mitten im Busch. Das kleine aber feine Racletteöfeli mit Kerzli funktionierte wunderbar (Vielen Dank nochmal an Zehntner’s J).

Nun war dann auch das Kängurufleisch gekocht und es schmeckte hervorragend. Lyn hat selbstverständlich diesen Gang ausgelassen und sich mit Raclette den Hunger gestillt. Zum Dessert gab es dann noch eine Runde Tim Tam, das sind übrigens meiner Meinung nach die besten Gutzis überhaupt.

Am heutigen Montag hiess es früh aufstehen. Wir wollten ja spätestens um 8.30 Uhr auf der Farm sein und mussten noch etwa 30 Minuten fahren. Wir standen also um 7 Uhr auf, so dass es noch für eine Tasse Kaffee reichte, Pat und ich mussten ja noch unser Zelt zusammenpacken, und fuhren um 8 Uhr los.
Pünktlich um halb Neun erreichten wir das Farmgebäude, welches sich am Rande von Chillagoe befindet. Die Cowboys waren schon am Werk und einige Kälber hatten die Prozedur bereits hinter sich. Wir gingen durch diverse Eisengatter und das Erste was wir sahen war ein toter Bulle am Boden. Die Cowboys hatten ein paar ältere wilde Rinder auf der Farm eingefangen und diese in die Umzäunung gebracht. Der eine Bulle hat sich dann leider in der Hitze des Gefechtes das Genick gebrochen. Vorbei also an diesem kamen wir in die Umzäunung wo die Kälber kastriert und gebrandmarkt wurden. Wir schauten also diesem Schauspiel zu und irgendwie kam ich mir schon so vor wie in einem Cowboy-Film! Das Ganze ging nun wirklich nicht zimperlich, aber doch mit Respekt für die Tiere vor sich. Zuerst wurde jedes Kalb einzeln durch einen schmalen Gang gelotst und kam dann in eine Art Metallgerüst, das es von beiden Seiten einklemmte und zu Boden brachte. Zuerst wurde dann das Brandzeichen auf das Fell gebrannt, welches jeweils mit Protestmuhen der Kälber quittiert wurde, und dann mit einem schnellen Schnitt die Haut bei den Hoden geöffnet und die Eier abgeschnitten – na ja, das ist eben echtes Farmerleben! Die ganze Prozedur pro Kalb dauerte nur etwa eine Minute, dann konnte es schon wieder davonspringen und das nächste war an der Reihe. Die abgeschnittenen Eier wurden jeweils auf die Seite gelegt, und ich fragte mich schon weshalb?? Als nun alle Kälber die Prozedur hinter sich hatten wusste ich wieso. Sie wurden auf dem Metallblock, wo auch die Brandzeichen heiss gemacht wurden, gebraten und dann uns quasi zum Frühstück angeboten – wääähhhhh!!!

Da musste ich leider passen, obwohl alle anderen (inkl. Lisa, die Vegetarierin ist), zwar mit etwas Überwindung, aber davon probiert hatten. Trotz „Gruppendruck“ konnte ich mich nicht dazu überwinden, es ist mir schon beim Gedanke daran fast hochgekommen!! Ich werde mir das nun wohl noch einige Zeit anhören müssen ;-)). Lyn haben wir schon gar nicht gefragt, ihr Gesicht sprach Bände.
Nach diesem sehr eindrücklichen Erlebnis konnten wir noch die Pferde, welche zum Rinder eintreiben gebraucht werden, Hühner, und die ganz jungen Kälber streicheln und besichtigen. Anschliessend wurden wir von Steve und seiner Frau zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Bevor wir uns wieder auf den Rückweg zum Campspot machten durften wir noch frische Zitronen direkt vom Baum pflücken, das war schon eher nach dem Geschmack von Lyn, die sich mittlerweile sogar mit den beiden Hunden angefreundet hatte, vor denen sie anfangs noch geflüchtet war.

Nachdem wir uns für Kaffee und Kuchen, und dass wir bei diesem Ereignis dabei sein durften, bedankten waren wir um etwa zwölf Uhr wieder beim Campspot. Hier verweilten wir noch etwa zwei Stunden und Katja, Stu und Lyn nahmen noch ein Bad im Fluss. Um 14 Uhr machten wir uns auf die Rückfahrt in Richtung Cairns.
Auf dem Heimweg machten wir noch einen Abstecher nach Yungaburra, wo wir zuerst zum wunderschön gelegenen Lake Eucham fuhren, einen riesigen Feigenbaum bestaunten und dann noch die Farm wo Stu’s Grosseltern gewohnt hatten besuchten. Auch diese ist umgeben von tropischer Vegetation und wunderschön an einem See gelegen.
Auf der Weiterfahrt machten wir noch einen kurzen Halt bei einer Milchfarm, wo es viele junge Tiere (Kälber, Ziegen, Schafe) zu streicheln gab. Auch konnte man zuschauen wie die Kühe an einer riesigen Melckmaschine gemolken wurden. Zum Schluss gönnten wir uns noch eine Käseplatte mit diversen Sorten von Käse.
Um etwa 19 Uhr waren wir wieder in Cairns und schlossen das Wochenende mit einem Pizzaessen ab.
Es war ein super Wochenende mit vielen spannenden und eindrücklichen Erlebnissen, so wie man es wohl als „normaler“ Tourist nicht zu sehen bekommt. Vielen Dank an Katja, Stu und Mat die uns dies ermöglicht hatten. Wir haben es sehr genossen und werden das bestimmt nie vergessen.
Einige Bilder des genialen Wochenendes:
Das für uns Touris einmalige Erlebnis im australischen Busch ist sicherlich die freie Sicht auf die Milchstrasse. Es gibt Nächte, an denen ich das Gefühl habe, diese fast anfassen zu können, so nah erscheint sie mir. Wer schon einmal diese imposante Sicht auf die Milchstrasse hatte, weiss von was ich spreche. Klar – sicherlich gibt es noch andere Orte auf der Welt an denen die Milchstrasse ebenso schön beobachtet werden kann, aber ich persönlich finde diese Sicht hier mit allem drum herum einfach – unbeschreiblich.
| Kamera |
Canon EOS 5D MKIII |
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| Objektiv | Canon EF 16-35/2.8 L USM |
@16mm |
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| Aperture | 2.8 |
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| ISO | 3200 | |
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| Flash/Blitz |
No |
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| Stativ |
YES |
Seit nun mehr 9 Monaten sind wir in Australien unterwegs. Über 38’000km sind wir gefahren. In all dieser Zeit haben wir, ausser in Perth, keine Kriminalität in Australien mitbekommen. Klar, wenn man hier die Tagespresse verfolgt, bekommt der aufmerksame Leser sehr viel Kriminalität mit, zum Teil sogar recht heftig. Viele Australier berichteten uns, dass nichts und niemand in diesem Land sicher ist, es gäbe so viele Banditen hier. Mit diesen Informationen im Hinterstübchen achtet der Touri natürlich genauer auf das Umfeld. Und in der Tat, es ist wirklich alles gegen Diebstahl und Einbruch gesichert. Selbst die Abfalleimer werden mit dicken Eisenketten angekettet.
Aber, wie erwähnt, wir fühlen uns sehr sicher in diesem Land und das kann man auch, wenn einige kleine Regeln die auch in anderen Ländern gelten, beachtet werden.
| Kamera |
Canon EOS 5D MKII |
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|---|---|---|
| Objektiv | Canon EF 70-200/2.8 L IS USM II |
@168mm |
| Speed | 1/400 | |
| Aperture | 4 | |
| ISO | 50 | |
| Workflow | Lightroom 3, Photoshop CS6 | Filter:No |
| Flash/Blitz |
No |
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| Stativ |
No |
Die Giganten der Minen. Ich weiss nicht ob es nur mir so geht, aber diese Riesen sind so beeindruckend. In Kalgoorlie-Boulder befindet sich die grösste Goldmine Australiens. Unzählige verschiedene Maschinen werden dort eingesetzt, eine grösser als die Andere. Das Grössenverhältnis sieht man auf diesem Bild besonders gut, der kleine weisse Pickup im Vordergrund sieht im Verhältnis extrem klein aus und doch ist er etwas grösser als ein normaler PW.
| Kamera |
Canon EOS 5D MKII |
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|---|---|---|
| Objektiv | Canon EF 600 L IS USM + 1.4 Exdenter |
@840mm |
| Speed | 1/800 | |
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| ISO | 1000 | |
| Workflow | Lightroom 4, Photoshop CS6 | Filter:No |
| Flash/Blitz |
No |
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| Stativ |
Einbeinstativ Manfrotto |
Australien und Internet, das verträgt sich nicht soooo gut, deshalb kann es sein, dass unsere Homepage nicht immer up to date ist. Neuigkeiten gibt es auch per Newsletter.We would be happy to hear from you!
Panaly (Patrick, Nathalie & Lyn)
Basel, Switzerland